Wie Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen können, ohne zu beeinflussen
So unterstützen Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl – mit Vertrauen, Gesprächen und gemeinsamen Besuchen an Maturierenden-Messen.
- 21. Juli 2025
- 3 Min. Lesezeit
Berufswahl ist mehr als ein Formular. Sie ist ein Schritt ins Leben und genau hier wird es spannend – denn als Elternteil willst du helfen, aber du willst nicht drängen. Du willst begleiten, aber nicht übergehen. Zwischen Rat und Druck liegt ein schmaler Grat und manchmal genügt schon ein Satz und dein Kind fühlt sich nicht gesehen. Doch es gibt Wege, wie du da sein kannst – nicht als Entscheider*in, sondern als Unterstützung.
Zuhören statt vorwegnehmen
Wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht, reden viele mit. Dabei beginnt Unterstützung zuerst beim aktiven Zuhören, nicht beim Korrigieren und auch nicht beim Einordnen. Frag dein Kind: Was interessiert dich? Was fällt dir leicht? Was stresst dich? Und dann: Lass die Antworten stehen ohne sofort eine Stellungnahme zu äussern. Wer sich gehört fühlt, denkt freier. Wer ständig bewertet wird, zieht sich zurück. Vertrauen beginnt dort, wo Eltern Raum geben – nicht nur Ratschläge.
Eigene Erfahrungen einordnen
Es ist natürlich, dass du dein Kind schützen willst. Vor Umwegen und vor Enttäuschungen. Manchmal hast du auch das Bedürfnis mitzuteilen, was du selbst schon erlebt hast. Das ist verständlich – aber kann je nach Ausmass auch wenig hilfreich sein. Denn dein Weg ist nicht immer zwingend gleich, wie der deines Kindes. Erzähl ruhig, was du erlebt hast, aber als Geschichte, nicht als Anleitung oder Erwartung. Sag: «So war das für mich» und nicht «Mach es besser so». So entsteht ein offenes Gespräch, kein Vergleich.
Fragen statt Vorgaben
«Was willst du später machen?» ist eine schwierige Frage. Stell lieber kleinere Fragen, wie zum Beispiel «Was hat dir an diesem Schulprojekt gefallen? Was findest du spannend an diesem Thema? Mit wem arbeitest du gern?». Diese Fragen helfen deinem Kind, sich selbst zu beobachten, statt sich sofort in Rollen einzudenken. Je mehr dein Kind über sich weiss, desto klarer wird der nächste Schritt.
Orientierung geben – nicht lenken
Es ist gut, wenn du Ideen vorschlägst, wenn du Infos teilst, wenn du weitere Menschen aus eurem Umfeld einbringst.
Aber frag dich bei jedem Schritt: Will ich helfen – oder lenken? Statt zu sagen: «Das wäre doch was für dich», sag lieber: «Wenn du willst, können wir uns das gemeinsam anschauen.» Unterstützen heisst nicht: die Richtung aufzeigen, es heisst: Mitgehen, ohne zu ziehen.
Vielleicht weiss dein Kind noch nicht, was es will. Vielleicht entscheidet es sich um. Vielleicht läuft es Umwege. Das ist alles kein Scheitern, das ist Wachsen. Zeig, dass du damit umgehen kannst. Dass du da bist, auch wenn der Plan fehlt. Kinder brauchen keine Eltern, die alles wissen. Sie brauchen Eltern, die aushalten können, wenn noch nicht alles klar ist.
Gemeinsam entdecken – nicht allein entscheiden
Manchmal hilft der Blick nach draussen. Besucht zusammen eine Berufsmesse, eine Infoveranstaltung an einer Hochschule oder offene Tage von Ausbildungsbetrieben. Auch Events wie die Maturierenden-Messen von talendo geben einen tollen Überblick über Studiengänge, Berufsfelder und vielen weiteren Möglichkeiten nach der Matura. Das zeigt: Du bist interessiert, aber nicht bestimmend. Du bist dabei, aber lässt auch Freiraum. Und manchmal reicht genau dieses gemeinsame Erleben, um bei deinem Kind etwas in Gang zu setzen.
Maturierenden-Messe Zürich
13. September 2025 | StageOne, Zürich-Oerlikon
Entdecken Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Möglichkeiten es nach der Matura gibt!
Mehr Infos und kostenlose Anmeldung unter www.mmzuerich.ch
Nähe entsteht, wenn du loslässt
Berufswahl ist kein Ziel, das du für dein Kind erreichst. Es ist ein Weg, den dein Kind selbst gehen muss – natürlich mit deiner Begleitung. Du bist nicht nur Mutter, nicht nur Vater. Du bist Zuhörer*in und eine Stütze und genau das ist genug.