Möchten Sie Kinder?

Die Frage nach deiner Familienplanung gehört definitiv in die Kategorie der unzulässigen Fragen. Egal ob du Kinderwünsche hegst oder nicht: Bei der...

  • 23. Oktober 2020
  • 2 Min. Lesezeit
  • Max

Die Frage nach deiner Familienplanung gehört definitiv in die Kategorie der unzulässigen Fragen. Egal ob du Kinderwünsche hegst oder nicht: Bei der Antwort auf diese Frage ist im Vorstellungsgespräch sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt!

Alternative Formulierungen:

  • Wie sieht Ihre Familienplanung aus?
  • Wann möchten Sie gerne Kinder bekommen?
Vorbereitung auf diese Frage:

Im Vorstellungsgespräch kann bekanntlich alles Mögliche passieren und gefragt werden. Deshalb ist es auch ratsam, sich zusätzlich auf Fragen vorzubereiten, die eigentlich nicht «in Frage» kommen. Auch wenn den Arbeitgeber deine Familienplanung nichts angeht – viele interessiert das Thema trotzdem. Immerhin drohen erhebliche Ausfallzeiten im Falle von Schwangerschaft und Elternzeit. Denk am besten im Vorfeld ganz ehrlich darüber nach, ob und wann du dir vorstellen kannst Kinder zu bekommen und wie sich dies mit deiner Karriereplanung vereinbaren lässt. Vielleicht hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht?

Dos:

Wenn das Thema Kinder in deinem Leben keine Rolle spielt, kannst du das bedenkenlos so sagen. Ansonsten ist Zurückhaltung angesagt; auch kleine Notlügen sind erlaubt. Du kannst ruhig sagen, dass Wünsche zur Familienplanung durchaus vorhanden sind – es ist aber ratsam, den Zeitpunkt in die etwas entferntere Zukunft zu legen.

«Im Moment habe ich noch keine konkreten Pläne. Sicherlich kann sich das ändern, aber auch dann wäre ich frühestens in 3 bis 4 Jahren dazu bereit.»

Don’ts:

Wenn du bereits schwanger im Bewerbungsgespräch sitzt, behaupte nicht, dass du keine Familie planst – im schlimmsten Fall kann dir hinterher eine mutwillige Täuschung vorgeworfen werden.

Selbst wenn der Interviewer nicht dazu berechtigt ist, dir diese Frage zu stellen, solltest du ihm das auch nicht unbedingt ungeschönt um die Ohren klatschen:

«Soweit ich weiss, bin ich nicht gezwungen, diese Frage zu beantworten und möchte gerne zur Nächsten übergehen.»

Selbst wenn du im Recht bist: Reaktionen wie diese erzeugen eine gespannte Stimmung und bringen dir im schlimmsten Fall Minuspunkte auf der Sympathieskala ein. Da die Sympathie letzten Endes aber entscheidend sein kann, bist du besser damit beraten, dir deinen Ärger über die indiskrete Frage nicht anmerken zu lassen.

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Natürlich ist es für den Recruiter interessant herauszufinden, wie lange er mit deiner vollen, ununterbrochenen Arbeitskraft rechnen kann. Möchtest du nach einer möglichen Schwangerschaft und Auszeit in die Arbeitswelt zurückkehren oder eher nicht? Dennoch sind Fragen dieser Art nicht erlaubt und ausschliesslich deine Privatangelegenheit. Wenn der Interviewer mehrere solcher Fragen stellt, ist es vielleicht angebracht darüber nachzudenken, ob das Unternehmen wirklich zu dir passt.

Wir meinen:

Versuche trotz der unangebrachten Neugier des Interviewers, gelassen auf die Frage zu reagieren. Bleibe möglichst ehrlich aber vermittle dabei, dass du in absehbarer Zeit nicht durch eine Schwangerschaft ausfallen wirst (selbst wenn du es tatsächlich nicht ausschliesst).