Arbeiten im französischsprachigen Ausland

Mit Französisch kommst du nur in der Westschweiz und in Frankreich weiter? Au contraire! Mit ein bisschen Glück hast du die Chance auf Jobs in Kana...

  • 3. November 2020
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Mit Französisch kommst du nur in der Westschweiz und in Frankreich weiter? Au contraire! Mit ein bisschen Glück hast du die Chance auf Jobs in Kanada oder der Karibik – wenn du vorher eine überzeugende Bewerbung auf die Beine stellst. Wir zeigen dir, wie’s geht.

Viele Studenten und Absolventen haben das französischsprachige Ausland nicht sofort auf dem Schirm, sondern konzentrieren sich zum Beispiel auf die USA, Grossbritannien oder sogar Fernost. Schade eigentlich, denn die frankophone Welt ist nicht weniger vielseitig: Zum einen ist da – wenn auch nicht Ausland – die Westschweiz mit Genf und Lausanne, wo viele internationale Organisationen und Banken ihren Sitz haben. Dann wäre da natürlich noch Frankreich mit Metropolen wie Paris und Marseille. Und auch wenn wir Schweizer nicht Mitglied in der EU sind: Die Eidgenossenschaft ist eng mit Brüssel vernetzt und die Arbeit in einer so internationalen Stadt ist etwas ganz Besonderes!

Jobchancen jenseits des Atlantiks

Wenn es dich weiter in die Ferne zieht, ist Québec, die französischsprachige Provinz Kanadas, ein tolles Ziel. Auch dort geht es ziemlich international zu – immerhin zählt das Land zu den weltweit beliebtesten Zielen für Auswanderer. Kanada ist dir zu frostig? Pas de souci! Falls du zu den Sonnenanbetern gehörst, sind vielleicht die französischen Überseedépartements wie Gouadeloupe und Martinique in der Karibik etwas für dich. Generell sind mehrsprachige Bewerber in allen angesprochenen Ländern besonders gerne gesehen, etwa im Tourismusbereich.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob das Leben im frankophonen Ausland etwas für dich ist, denk doch mal darüber nach, zunächst eine Sprachreise machen. Das verbessert nicht nur deine Sprachkenntnisse und macht dich fitter für die Bewerbung, sondern verbessert auch deine Chancen beim Recruiter: Schliesslich springst du dann nicht mehr ins ganz kalte Wasser sondern hast zumindest schon eine Ahnung davon, was auf dich zukommt.

Wenn du jetzt Lust auf Brüssel bekommen hast, musst du vielleicht gar keine Bewerbung auf Französisch verfassen, sondern musst dich – je nachdem wie es im Inserat gefordert wird – auf Englisch oder sogar Deutsch bewerben. Für alle anderen stellt sich die Frage:

Comment ça se fait, une Bewerbung?

Prinzipiell besteht eine Bewerbung auf Französisch nur aus dem Motivationsschreiben (lettre de motivation) und dem Lebenslauf (CV). Zeugnisse und Referenzen gehören nicht in die Unterlagen. Du kannst höchstens darauf hinweisen, dass du aussagekräftige Referenzen bei Interesse nachreichst.

Ein Bewerbungsfoto ist in Frankreich keine Pflicht, kann aber je nach Stellenprofil einen Vorteil bringen. Wenn du dich zum Beispiel auf eine Stelle mit viel Kundenkontakt bewirbst, kannst du das erforderliche «gepflegte Erscheinungsbild» schon mal unter Beweis stellen und so deine Chancen erhöhen. In Kanada hingegen sind Bewerbungsfotos ähnlich wie beim US-Nachbarn verpönt.

Vollständige Bewerbungsunterlagen sind in frankophonen Ländern also eine recht übersichtliche Angelegenheit und können sogar gefaltet und ohne Mappe verschickt werden. Zudem sind Spontanbewerbungen für Praktika und Jobs in Frankreich durchaus gern gesehen: Schätzungsweise ein Drittel(!) der Engagements kommt so zustande. Auch wenn das alles sehr spontan und formlos wirkt: Französischsprachige Recruiter legen sehr grossen Wert auf die Einhaltung der formalen Regeln im Lebenslauf und im Anschreiben. Aber keine Angst: Was genau du bei einer französischen Bewerbung beachten musst, verraten wir dir auch bald. Allez-y!