5 Dinge, mit denen du dich bei Personalern unbeliebt machst
Vorstellungsgespräche sind naturgemäss gezwungene Treffen und können für beide Seiten angestrengt bis unangenehm sein. Jeder Bewerber kennt das Gef...
- 1. September 2020
- 4 Min. Lesezeit
- Max
Vorstellungsgespräche sind naturgemäss gezwungene Treffen und können für beide Seiten angestrengt bis unangenehm sein. Jeder Bewerber kennt das Gefühl, bloss alles richtig machen zu wollen. Dabei kann man allerdings auch übers Ziel hinausschiessen. 5 Dinge, die du bei aller Vorbereitung und Nervosität besser lassen solltest.
1. Überpünktlich sein
Jeder weiss, dass es respektlos, idiotisch und schlichtweg keine Option ist, zu spät zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen. Aber: Auch wenn du eine halbe Stunde zu früh da bist, lässt dich das schlecht aussehen. Warum? Wenn du mehr als fünf oder zehn Minuten vor dem Termin auftauchst, setzt du deinen Gesprächspartner unter Druck, sofort alles stehen und liegen zu lassen und sich dir zu widmen. Oder er beginnt das Gespräch mit einem schlechten Gewissen, weil er dich gerade 20 Minuten lang im Empfangsbereich hat warten lassen – beides keine gute Voraussetzung für ein entspanntes Gespräch, in dem du von der ersten Sekunde Sympathiepunkte sammelst.
Und noch was: Willst du wirklich vermitteln: «Hi, ich habe absolut nichts zu tun in meinem Leben, deshalb häng ich mal ein bisschen hier in der Lobby rum»? Eben. Nimm dir also was zum Lesen mit, und wenn du wirklich viel zu früh da sein solltest, warte auf dem Parkplatz oder in einem Café in der Nähe bis kurz vor dem vereinbarten Termin.
2. Nur auf deine Vorteile aus sein
Rate mal, was Personaler wissen wollen, wenn sie dich kennenlernen: Zuallererst, was du für das Unternehmen tun kannst. Wie wirst du ihm helfen, seine Ziele zu erreichen, Abläufe zu verbessern, zu wachsen?
Natürlich möchtest du wissen, wie viel Geld und Urlaub du bekommst, ob ein Handy oder ein Firmenwagen drin ist. Und darüber müsst ihr auch reden. Aber nicht im ersten Gespräch und schon gar nicht ab der ersten Minute. Der Personaler will hier einen neuen Mitarbeiter rekrutieren, keine Geschenke verteilen.
Dich glücklich zu machen wird der Firma wichtig sein, wenn sie sich für dich entschieden hat. Aber du wirst niemals diesen Punkt erreichen, wenn du mit einer Liste an Forderungen zum Gespräch antrittst. Damit machst du dich nur unsympathisch und schiesst dich ganz schnell ins Aus.
3. Zu viel erzählen
Hast du auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch eine rote Ampel überfahren und beinahe einen Schulbus gestreift, um pünktlich zu sein? Oder letzten Samstag auf dieser legendären Party deine Hose verloren? Interessant. Aber erzähl das um Himmels Willen nicht im Bewerbungsgespräch.
Selbst wenn du dich bei der entspanntesten Firma der Schweiz bewirbst – ein Vorstellungsgespräch bleibt es trotzdem. Lass dich niemals von einer offenen, lockeren Atmosphäre dazu verleiten, unpassende oder peinliche Dinge auszuplappern.
Natürlich sollst du freundlich und kommunikativ sein und dich nicht verstellen. Du willst ja schliesslich vermitteln, dass du ein tolles neues Teammitglied wärst. Aber hier gilt: Im Zweifel lieber zu wenig als zu viel erzählen. Wenn du dir unsicher bei einer Bemerkung bist, verkneif sie dir lieber.
4. Gelernte Antworten aufsagen
Wenn es um Vorstellungsgespräche geht, wird die optimale Vorbereitung totgepredigt wie nichts anderes. Dabei wird oft vernachlässigt, dass es absolut möglich ist, zu vorbereitet zu sein. Du wärst nicht der erste, der wie im Wahn jede erdenkliche Frage recherchiert, analysiert, dann die «perfekten» Antworten verfasst und sie vorm Spiegel übt, bis er sie sogar in seinen Träumen rezitiert.
Stop! Für Überambitionierte ist es ein schmaler Grat zwischen solider Vorbereitung und roboterartigem Antworten aufsagen. Damit vergibst du nicht nur Authentizitäts-Punkte, sondern kommst im schlimmsten Fall auch noch desinteressiert rüber.
Versetz dich mal in die Lage des Personalers: Schreibst du einen Kandidaten auf deine Favoritenliste, der offensichtlich nicht in der Lage ist, einen normalen Dialog zu führen, sondern nur nach Fragen geiert, auf die er eine vorgeschriebene Antwort runterrattern kann? Wohl kaum. Wenn du merkst, dass deine Vorbereitung in Auswendiglernen ausartet, mach Schluss und betrachte sie als ausreichend.
5. Eine schlechte Verabschiedung
Nach ein, zwei oder noch mehr Stunden im Vorstellungsgespräch bist du fix und fertig und willst einfach nur noch nach Hause. Das ist dein gutes Recht und total verständlich, aber bitte zeig das dem Personaler nicht.
Es wird immer viel über den ersten Eindruck geredet, aber der letzte ist auch nicht zu unterschätzen. Dein Gesprächspartner wird garantiert das letzte Bild von dir im Kopf behalten – soll das lieber ein gähnender Mensch sein, der gar nicht schnell genug den Raum verlassen kann? Oder lieber ein freundliches Lächeln, ein kräftiger Händedruck und ein «Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben – es war schön, Sie kennenzulernen und ich hoffe, wir hören bald voneinander»?
Vergiss nicht auf den letzten Metern, zu zeigen, dass du den Job wirklich haben willst. Ja, die Jobsuche ist anstrengend und macht oft absolut keinen Spass. Das wissen auch Personaler – schliesslich sind sie auch nur Menschen. Aber Menschen stellen nun mal Menschen ein; keine Roboter, keine Idioten und keine Leute, die ihre Zeit verschwenden, weil der Job sie gar nicht wirklich interessiert.